„Die Reise der Planeten: Von Merkur bis Nibiru – Mythen, Geheimnisse und die Suche nach Wahrheit“
Stellt euch vor: Es ist eine klare Nacht vor 3000 Jahren.
Auf den Stufen einer babylonischen Zikkurat steht ein Priester, den Blick zum Himmel gerichtet.
Die Sterne funkeln, und zwischen ihnen bewegen sich Lichter – die wandernden Götter, die Planeten.
Für ihn sind sie mehr als nur Himmelskörper:
Sie sind Schicksalslenker, Boten des Göttlichen.
Jetzt springen wir ins Jahr 2025. Eine Sonde nähert sich dem glühenden Merkur, während Teleskope nach fernen Welten suchen – und im Internet kursieren Geschichten über einen verborgenen Planeten namens Nibiru, der unser Schicksal verändern soll.
Heute erzähle ich euch eine Geschichte, die älter ist als die Menschheit selbst.
Eine Geschichte von Göttern und Wissenschaftlern, von Entdeckungen und Irrtümern, von der Sehnsucht nach dem Unbekannten.
Was verbindet die Planeten mit uns?
Warum faszinieren sie uns seit Jahrtausenden?
Schnallt euch an – wir reisen durch Zeit und Raum!„
Teil 1:
„Unsere Reise beginnt mit Merkur – dem kleinen, flinken Planeten, der so nah an der Sonne tanzt, dass er sich vor unseren Blicken versteckt.
Die Römer nannten ihn Mercurius, den Götterboten, der mit geflügelten Sandalen über den Himmel eilt.
In nur 88 Tagen umkreist er die Sonne – ein kosmischer Sprinter!
Für die Griechen war er Hermes, der listige Gott der Händler und Diebe.
Doch die Geschichte Merkurs reicht tiefer. Im alten Mesopotamien, vor über 4000 Jahren, standen babylonische Priester auf ihren Lehmziegeltürmen und beobachteten dieses flackernde Licht.
In Keilschrifttafeln, die heute im British Museum ruhen, nannten sie ihn ‚Šihṭu’ – ‚der Springende’.
Sie verbanden ihn mit Nabu, dem Gott der Weisheit, der die Schicksale der Menschen auf Tafeln schrieb.
In Ägypten sah man in ihm Thoth, den weisen Mondgott, während die Chinesen ihn ‚Wasserstern’ nannten, ein Symbol des Nordens.
Überall auf der Welt war Merkur ein Bote – doch was trug er für eine Nachricht?
Jahrhunderte später kämpften Gelehrte wie Al-Battani im 9. Jahrhundert mit seiner Beobachtung.
Zu nah an der Sonne, zu heiß, zu schnell.
Selbst Kopernikus, der das Sonnensystem neu ordnete, sah ihn nur selten.
Und dann kam die Moderne: Die NASA-Sonde MESSENGER enthüllte eine Welt voller Krater, heißer als ein Backofen – 430 Grad am Tag, minus 180 in der Nacht.
Ein Planet der Extreme!
Jetzt, im Jahr 2025, fliegt BepiColombo zu ihm – eine Sonde, die nach Eis in seinen Schattenkratern sucht und nach Antworten auf die Frage:
Warum hat dieser winzige Planet einen so riesigen Eisenkern?
Merkur bleibt ein Rätsel, ein Bote, der uns noch nicht alles verraten hat.“
Teil 2:
Die Götter des Himmels – Venus, Mars und Jupiter
„Doch Merkur ist nur der Anfang. Schaut zur Venus – dem strahlendsten Licht am Himmel, so hell, dass sie Schatten wirft.
Für die Römer war sie die Göttin der Liebe, doch die Babylonier kannten sie als Ischtar, eine Kriegerin, die über Leben und Tod herrschte.
In den Texten der Enuma Anu Enlil, vor 2700 Jahren verfasst, heißt es:
‚Wenn Venus im Osten aufgeht, wird Frieden herrschen.’
Die Maya gingen weiter – ihre Venus-Tabellen im Codex Dresdensis sagten Kriege voraus.
Heute wissen wir:
Venus ist eine Hölle. 464 Grad, eine Atmosphäre, die uns zerquetschen würde.
Ein Zwilling der Erde, der einen dunklen Weg ging.
Dann Mars – der rote Krieger. Sein Name stammt vom römischen Kriegsgott, doch die Babylonier nannten ihn Nergal, den Herrn der Unterwelt.
Sein rotes Licht, durch Eisenoxid gefärbt, weckte Furcht.
Im Mittelalter glaubte Albertus Magnus, Mars beeinflusse unsere Wut – eine Idee, die Astrologen bis heute lieben.
Tycho Brahe maß seine Bahn mit nie dagewesener Präzision, und Kepler bewies: Planeten bewegen sich in Ellipsen.
Später träumte Percival Lowell von Marskanälen und einer sterbenden Zivilisation – eine Fantasie, die H.G. Wells’ Marsinvasion inspirierte.
Heute suchen wir dort nach Spuren von Leben. Und Jupiter – der König! Zeus für die Griechen, Thor für die Wikinger.
Mit seinen 79 Monden ist er ein Sonnensystem im Kleinen. Galileo sah 1610 seine vier größten Monde und erschütterte die Kirche. Ptolemäus berechnete seine Bahn im ‘Almagest’ vor 1800 Jahren.
Für die Alten war er der Wohltäter – ein Riese, der über den Himmel wacht.“
Teil 3:
Saturn und die äußeren Welten – Grenzen des Bekannten
„Weiter draußen wandert Saturn, der Herr der Zeit.
Für die Römer war er der Gott der Ernte, doch seine langsame Reise – 30 Jahre um die Sonne – machte ihn zum Symbol der Vergänglichkeit.
Seine Ringe, 1610 von Galileo entdeckt, blieben ein Rätsel, bis Huygens sie erkannte.
Ein Planet, der wie ein Kunstwerk schwebt. Dann kamen die Neuen:
Uranus, 1781 von Wilhelm Herschel entdeckt, erweiterte das Universum.
Seine Bahn wackelte – ein Hinweis auf Neptun, den Urbain Le Verrier 1846 mit Mathematik fand, bevor Johann Galle ihn sah.
Ein Triumph der Wissenschaft!
Pluto, 1930 entdeckt, war der Außenseiter. Ein Zwergplanet, sagen wir heute – doch für viele bleibt er der neunte Bruder.
Diese Welten zeigen: Unser Sonnensystem lebt, es wächst, es überrascht uns.“
Teil 4:
Nibiru – Der Phantomplanet
„Und dann gibt es Nibiru – den Planeten, der nicht existiert, aber die Welt in Atem hält.
1976 behauptete Zecharia Sitchin: Eine riesige Welt, Heimat der Anunnaki, kreuzt alle 3600 Jahre unser System und brachte uns die Zivilisation.
Er berief sich auf sumerische Texte – doch was sagen die wirklich?
Im Mul.Apin, einem babylonischen Sternenkatalog, ist ‘Nēberu’ kein Planet, sondern Jupiter oder ein Himmelszeichen.
Assyriologen wie Francesca Rochberg widerlegen Sitchin:
Keine Anunnaki als Aliens, nur Göttermythen.
Die Wissenschaft ist klar: Ein solcher Planet würde alles durcheinanderbringen – doch wir sehen nichts.
Trotzdem explodierte der Mythos. 2003 prophezeite Nancy Lieder den Weltuntergang – nichts geschah. 2012 verband man Nibiru mit dem Maya-Kalender – wieder Fehlanzeige.
Warum glauben wir daran?
Weil wir das Unerklärliche lieben. Nibiru ist ein moderner Mythos, geboren aus Sehnsucht und Misstrauen.“
Teil 5:
Exoplaneten – Die wahre neue Grenze
„Während Nibiru ein Traum bleibt, entdecken wir echte Welten: Exoplaneten.
1995 fanden Michel Mayor und Didier Queloz den ersten – einen Gasriesen bei 51 Pegasi.
Heute kennen wir über 5000, dank Kepler und dem James Webb-Teleskop. TRAPPIST-1, mit sieben erdähnlichen Planeten, könnte Leben bergen.
Wir suchen nach Sauerstoff, nach Wasser – nach einer zweiten Erde.
Diese Entdeckungen sind realer und aufregender als jeder Mythos. Das Universum ist voller Wunder – wir müssen nur hinschauen.“
Outro „Von Merkur bis zu den Sternen jenseits – die Planeten sind unsere Begleiter durch die Zeit.
Die Alten sahen Götter, die Wissenschaftler fanden Gesetze, und wir träumen weiter. Nibiru mag ein Hirngespinst sein, doch die Suche nach Wahrheit bleibt.
Was fasziniert euch am Himmel?
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‘Der bestirnte Himmel über mir’ ist ein ewiges Staunen wert. Bis bald!“
